Laptop auf dem Amazon geöffnet ist: Amazon SEA

Volle Fahrt voraus – mit Amazon SEA

In vielen Unternehmen ist Suchmaschinen-Advertising (SEA) nicht mehr aus dem Marketing wegzudenken. Klar, ist es doch ein super Weg, um sein Angebot effektiv einer relevanten Zielgruppe zu präsentieren. Wer seine Ware noch besser an den Mann bringen möchte, geht einen Schritt weiter. Stichwort: Amazon SEA. Denn Amazon gilt schon lange nicht mehr als bloßer Online-Shopping-Riese. Stattdessen hat sich der Versandhändler zur größten Produkt-Suchmaschine weltweit entwickelt. Sucht eine Person nach einer bestimmten Kamera, gibt sie ihre Anfrage daher meist gleich in das Amazon-Suchfeld ein, anstatt sie erst zu googeln. Kein Wunder also, dass die oberen Ränge der Suchergebnisse auch hier besonders begehrt sind. Amazon SEA kann den Weg dorthin erleichtern und dabei helfen, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Was ist Amazon SEA?

Mit Amazon SEA bietet sich Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produkte als bezahlte Suchergebnisse direkt auf Amazon zu platzieren. Das macht Sinn, denn rund 34 Prozent der Internet-User beginnen ihre Produktrecherche bei Amazon – im Gegensatz dazu sind es „nur“ 15 Prozent, die sie beim Suchmaschinen-Platzhirsch Google starten.1 Wenn der potenzielle Käufer allerdings beispielsweise nach „Spiegelreflexkamera“ bei Amazon sucht, findet er Tausende von Ergebnissen verteilt auf über 100 Seiten. Das Problem für die meisten Verkäufer dabei: Rund 70 Prozent der Amazon-User klicken nie über die erste Seite der Suchergebnisse hinaus.2 Wer also dank SEO (Search Engine Optimization/ Suchmaschinenoptimierung) nicht bereits so vorgearbeitet hat, dass sein Produkt unter den ersten Treffern landet, hat immer noch die Möglichkeit, zusätzlich auf SEA zu setzen.

Der Vorteil: Mit zielgruppengerichteten Ads lassen sich organische Suchergebnisse unterstützen – bezahlte und organische Listings profitieren somit voneinander. Amazon SEO legt also den Grundstein, Amazon SEA sorgt für zusätzliche Sichtbarkeit und Steigerung der Conversions. Außerdem ist der Return on Investment (ROI), also die Kennzahl zur Messung der Rendite einer unternehmerischen Tätigkeit, exakt messbar, sodass die Rentabilität von Kampagnen genau analysiert werden kann. Der Werbende zahlt nur für die Leistung, also den Klick auf die Werbung.

Die Kampagnen-Typen auf Amazon

Amazon SEA steht dem Werbenden in Form von drei unterschiedlichen Kampagnen-Typen zur Verfügung:3

Während Sponsored Products und Sponsored Brands auch von den sogenannten Sellern verwendet werden können, behält Amazon die Product Display Ads ausschließlich den Vendoren vor.

Seller vs. Vendor – der Unterschied

  • Seller: Verkauf von Ware in EigenregieProdukte, Preise, Kundenkontakt, Logistik sowie Retouren liegen beim Verkäufer – außer, er nimmt von der Auslagerung zu Amazon Gebrauch, dem sogenannten „Fulfillment by Amazon“-Service.
  • Vendor: in erster Linie an Hersteller gerichtetEin Unternehmen kann nur auf Einladung von Amazon ins Vendor-Programm aufgenommen werden. Der Hersteller verkauft seine Ware dem Online-Shop und dieser kümmert sich um alle Details von der Preisgestaltung bis hin zur Logistik. Der Vendor profitiert von der Reichweite und dem Image von Amazon, hat aber sonst nichts mit dem Verkaufsprozess zu tun.

2017 kündigte Amazon an, sein Werbeportfolio durch Video-Ads zu erweitern. Die Videos werden eingespielt, während der Kunde auf der Plattform unterwegs ist. Ziel dieser Art der Werbung kann zum Beispiel die Stärkung der Marken-Kunden-Beziehung sein. Aber auch Erklärvideos zum Produkt bieten sich an. Bisher werden Amazon Video in Search Ads im englischsprachigen Raum als Beta-Version angeboten. Bei Preisen ab 35.000 Dollar und mehr bleibt die Videowerbung bei Amazon zunächst vorrangig Kunden mit großen Budgets vorbehalten. 4

Google SEA im Vergleich zu Amazon SEA

Im Gegensatz zu Google SEA ist die Suchintention bei Amazon SEA stärker auf das Produkt und dessen Kauf ausgerichtet. Ein User, der bei Amazon nach Kopfschmerztabletten sucht, wird sie aller Voraussicht nach auch bestellen wollen. Ein weiterer Unterschied: Bei Google sind speziellere Werbemittel (Textanzeigen) für jede Suchanfrage möglich. Bei Amazon dagegen gilt im Wesentlichen das Produktlisting als Werbemittel für alle Suchanfragen. Aufgrund dessen und weil das Such- und Nutzerverhalten ein anderes ist, fallen die Klickraten bei Amazon deutlich niedriger aus. Aber: Dadurch, dass es sich bei Amazon um einen Marktplatz handelt, kann ein Klick – wenn man ihn einmal erhaschen konnte – durchaus ein größeres Kaufpotenzial bedeuten als es bei Google der Fall gewesen wäre. Aus diesem Grund sollte der Vergleich einzelner Kennzahlen zwischen Google und Amazon nur mit Vorsicht gezogen werden.

Unsere 3 Tipps zu Amazon SEA

Vor dem Start einer Amazon-Kampagne sollte man sich gut überlegen, welches Ziel die Werbung hat und ob die Online-Plattform die richtige Suchmaschine für das Unternehmen ist. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die es bei Amazon SEA zu beachten gibt, unter anderem:

  1. Vergleiche die Werbemöglichkeiten bei Amazon nicht zu sehr mit Google Ads. Immerhin handelt es sich um zwei unterschiedliche Plattformen mit ebenso unterschiedlichen Suchverhalten. Werbemittel sowie Suchintention weichen stark voneinander ab und es fällt hierbei leicht, die Ergebnisse falsch zu interpretieren oder die Keywordauswahl „zu optimal“ zu gestalten.
  2. Auch für Kampagnen sind die Listings wichtig. Die Produktseiten sind sozusagen das Aushängeschild und sollten demnach gepflegt, ansprechend und keywordoptimiert sein. Im Idealfall werden also die Keywords, die man gerne mit Kampagnen bewerben möchte, gleich bei der Erstellung der Produktseite berücksichtigt.
  3. Vermeide es, eventuelle Anpassungen zu früh vorzunehmen und lass dir Zeit, um Daten für die automatisierte Optimierung zu sammeln. Wir empfehlen dabei einen Zeitraum von circa zwei Wochen.

Grundsätzlich ist es immer wichtig, alles zu testen, Ergebnisse zu analysieren und gegebenenfalls Strategien anzupassen, um einen möglichst effizienten Ablauf zu erreichen.

Lohnt sich Amazon SEA für die Pharma-Branche?

Amazon SEA eignet sich für alle, die als Händler (Retailer) auf der Plattform fungieren, da es schlichtweg der größte Online-Shop Deutschlands ist. Der Markt für Gesundheit und Kosmetik wird bei Amazon immer bedeutender – die Nachfrage ist also da. Das haben die gängigen Online-Apotheken bereits erkannt und sind aus diesem Grund auf dem Amazon Marketplace vertreten. Während es mit Amazon SEO etwas dauert, bis das Produkt letztendlich gut sichtbar wird, kann mit Amazon SEA etwas nachgeholfen werden. Auf diese Weise ist es dem Verkäufer möglich, seine Ware schneller auf den oberen Rängen zu platzieren. Außerdem sind mittlerweile rund 40 Prozent der Suchergebnisse bezahlt.5 Das wiederum bedeutet, dass Amazon SEO alleine nicht mehr ausreicht, um im Ranking vorne zu landen.

Sie brauchen Unterstützung bei Amazon SEA?
Wir helfen Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Amazon SEA-Kampagnen. Kontaktieren Sie uns bei Fragen, wir beraten Sie gerne.

von Max Schwarz und Monika Hortig

1 ibi research: Neue Studie untersucht das Einkaufsverhalten im digitalen Zeitalter. URL: https://ibi.de/presseundticker/1609-neue-studie-untersucht-das-einkaufsverhalten-im-digitalen-zeitalter-2.html (16.11.2018).
2 Baker, Loren: Amazon’s Search Engine Ranking Algorithm: What Marketers Need to Know. URL: https://www.searchenginejournal.com/amazon-search-engine-ranking-algorithm-explained/265173/ (16.11.2018).
3 Amazon Marketing Services. URL: https://advertising.amazon.de/amazon-marketing-services (26.11.2018).
4 Amazon Video in Search Ads (Beta). URL: https://advertising.amazon.com/ad-specs/en/video-in-search (16.11.2018).
5 Franck, Florian: Der E-Commerce boomt: Die 100 Top Online-Shops in Deutschland. URL: https://onlinemarketing.de/news/100-top-online-shops-deutschland (16.11.2018).
Intomarkets: Paid-Search auf Amazon wird immer wichtiger. URL: http://www.intomarkets.com/seo-ist-gut-sea-ist-besser/ (23.11.2018).